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05.01.2018
- 28.02.2018








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Reisebericht Südliches Afrika Teil 2

Ich weiss, der zweite Bericht folgt nun etwas kurz aufeinander, aber das liegt am Internet. Wir hatten in Namibia in sehr vielen Unterkünften ein schlechtes oder gar kein Internet und somit war es unmöglich, unsere vielen Bilder zu laden. Auf der anderen Seite war es auch herrlich, einmal Internet frei zu sein.... . Der Grenzübertritt nach Namibia verläuft einfacher und vor allem sind die Grenzbeamten viel freundlicher. Auch hier müssen wir Strassengebühren zahlen, was uns nicht stört, wenn das Geld auch wirklich in den Strassenunterhalt fliesst. Und die Strasse, die wir gefahren sind waren wirklich in einem guten Zustand, ausser den ungeteerten Abschnitten, die teilweise mehr einer Wellblechpiste glichen als einer Strassse. Woran wir aber nicht gedacht haben, war, den Impfausweis von zu Hause mitzunehmen, denn wir konnten nicht vorweisen, dass wir die Gelbfieber Impfung auch wirklich haben. Next Time.. meint der Grenzbeamte nur.... . . Unsere Zöllner könnten sich bestimmt das Schmunzeln nicht verkneifen, wenn sie das hier sehen würden. Manchmal ist es etwas chaotisch, Kugelschreiber um die Formulare auszufüllen hat es schon gar nicht, denn diese finden immer gute Abnehmer und dann sitzen da jede Menge Leute auf ihren Stühlen und warten auf Arbeit, und sei es nur um den Schlagbaum zu öffnen. Aber bis jetzt sind wir jedes Mal gut durchgekommen. Immer schön freundlich bleiben, das ist das Wichtigste ...!
Der Caprivi Strip ist eine zipfelförmige Ausbuchtung im Nordosten Namibias. Begrenzt wird das Gebiet durch den Okawango, Cuando (Kwando) und den Sambesi. Das Gebiet ist nicht gross besiedelt, nur entlang der Hauptstrasse findet man "Familiensiedlungen" (Kraal), das heisst, es sind meistens Strohhäuser, eingezäunt und dort wohnen ganze Familienclans zusammen. Ein sehr spezieller Anblick. Das Okawangodelta ist ein riesiger Nationalpark und gehört seit 2014 zum Welterbe. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 2.203.590 ha, und beheimatet eine riesige Vielfalt an Tieren. Alle aufzuzählen, das dauert zu lange. Im Oktober letzten Jahres fand ein grosses Massensterben statt. Viele Hippos sind an Milzbrand verendet und überall mussten die Kadaver aus dem Fluss geholt werden. Was den Milzbrand ausgelöst hat, darüber sind sich die Ranger noch nicht einig. Wir dürfen entlang der Flüsse eine einzigartige Natur geniessen, vor allem was die Vogelwelt betrifft. Aber auch die vielen kleinen Unterkünfte haben es uns angetan. Da ist der Deutsche Alexander (Mobola Lodge) der tolle Bungalows hat, die er selber gebaut hat. Sein super gutes Frühstück und seine Bar die auf einer vorgelagerten Insel steht und von wo aus man den super Ausblick auf den Fluss hat. Dann ist da Hannes und Ansie (Mukuku Rest Camp) auch sie mit ihren gemütlichen Bungalows, den speziellen Hühnern, die es sich vor unserem Häuschen gemütlich machen. Mit Hannes dürfen wir noch einen Kindergarten besuchen und bekommen das ganze Repertoire an Kinderlieder zu hören, das sie können. Sie brauchen dringend einen neuen Schulraum und mit einer kleinen Spende konnten wir dieses Vorhaben unterstützen. Dann unser Ausflug mit Hannes über den Fluss nach Angola. Einen Einreisestempel bekommen wir nicht und es findet auch keine Passkontrolle statt. Die Polizeistation besteht aus wenigen Strohhäusern und der eine Polizist kommt gerade von seiner Einkaufstour über den Fluss zurück. Wir besuchen noch den Chief der Gegend, das hier eine Frau ist, die hier das sagen hat und entscheidet, wenn es Probleme gibt oder wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Auch hier im "Nichts" ist die Gleichberechtigung im Vormarsch, und es ist erstaunlich, dass das auch durchgesetzt wurde. Für viele Stammesführer oder Männer allgemein schwer zu akzeptieren! Wir lernen auch, dass die Kinder aus Angola, die entlang des Flusses leben, auf der Namibische Seite zur Schule gehen und kein Schulgeld zahlen, die Angolesen ihre Einkäufe hier tätigen, und eigentlich eine grosse Freiheit geniessen. Die Namibier im Gegenzug dürfen sich "nur" innerhalb 30 km ohne Passkontrollen bewegen. Gerecht? Für uns war es auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis. Ansie hat zudem einen wunderschönen Garten und ist eine ausgezeichnete Köchin. Danke ihr beiden, wir hatten eine super Zeit bei euch. Eine weitere tolle Unterkunft ist die Caprivi Mutoya Lodge mit seinen Besitzern aus Simbabwe. Hier werden wir mit super gutem Essen verwöhnt. Mit uns ist auch eine kleine Reisegruppe da, bestehend aus 5 Leuten. Einer davon ist Felix aus Villmergen ....! Wie klein doch die Welt ist... . So könnte ich euch noch von unzähligen tollen Erlebnissen und Unterkünfte vorschwärmen. Oftmals waren wir die einzigen Gäste, da die vielen Südafrikaner, die ihre Weihnachtsferien hier verbracht haben bereits wieder abgereist sind und zum anderen sei es Low Season. Für uns könnte es nicht besser sein. Viele dieser tollen Unterkünfte sind wirklich im Nichts. Der Zufahrtsweg ist oftmals holprig und ungeteert und bis auf ein paar Einheimische Behausungen findet sich teilweise nicht viel in unmittelbarer Nähe. Wer also die Stille und die Natur liebt, der ist hier genau richtig. Trotzdem sind wir immer mit tollem Essen verwöhnt worden, hatten tolle interessante Gespräche mit den Besitzern, manchmal isst man sogar mit der Familie am Tisch, mal ist es eine Farm und dann wieder eine tolle Lodge, und und und... . Wir haben auf jeden Fall eine riesige Palette an verschiedensten Unterkünften erlebt und können den grössten Teil wärmstens empfehlen.... . So natürlich wollt ihr auch noch etwas über unsere Reise wissen und nicht nur, dass wir uns mit leckerem Essen die Bäuche vollgeschlagen haben... . Im Moment heisst es einfach nur einmal fahren. Es geht in den Etosha Nationalpark und dazwischen ist nicht sehr viel. Hier haben wir eine Lodge nur 25 km ausserhalb des Parks, da die Unterkünfte im Park recht teuer sind und wir noch einige Stories über den Park gehört haben, betreffend Essen in den Camps... . Ob sie alle stimmen, das wissen wir nicht, aber vorstellen können wir es uns. Der Etosha Park ist ein 22'275 km2 grosser Nationalpark im Norden von Namibia und bedeutendstes Schutzgebiet des Landes. Der Park liegt am Nordwestrand des Kalahari- Beckens und umfasst fast die gesamte 4760 km2 grosse Etosha-Pfanne. Ein grosses Teil des Etosha NP ist für die Touristen gesperrt, aber auch so gibt es genügend Möglichkeiten um Tiere zu sehen. Wir können eine Hyänenmutter und ihre Babys recht Nahe beobachten, sehen viele Giraffen, die mich immer an die Models an einer Modeschau erinnern. Ihr Gang ist so Stolz und graziös. Und und und ... Auch hier, die Vielfalt an Tieren ist gewaltig. In besonders guten Regenjahren läuft die Etosha-Pfanne teilweise voll und wird zur Heimat tausender Wasservögel. Unterdessen sind wir in Windhoek angekommen und müssen uns zuerst wieder an das Hektische und den "Lärm" gewöhnen. Hier sehen wir Deutsche, Holländer, Schweizer und Engländer, die alle ihre Fahrzeuge verschifft haben und umher reisen. Interessant wäre die Geschichten des Holländers gewesen, der mit seinem roten, alten Camper durch ganz Afrika gefahren ist. Leider reist er gerade bei unserer Ankunft ab. In Windhoek müssen wir uns mit Essen eindecken, denn wir haben 6 Nächte im Kalaghadi Transfrontier National Park gebucht. Darauf freuen wir uns riesig, denn zum einen ist er noch nicht so überlaufen wie der Krüger und zum anderen hat er spezielle Unterkünfte, die Wilderness Camps. Um eine dieser begehrten Häuschen zu bekommen, mussten wir 11 Monate im Voraus buchen und auch da hatte es nur noch gerade 3 Daten, um 1 Nacht bleiben zu können. Unsere ganze Reise haben wir schlussendlich auch so ausgerichtet, damit wir zu dieser Zeit dort sind. 1999 wurde der frühere Kalahari Gemsbok NP und der benachbarte Gemsbok Park in Botswana zum ersten länderübergreifenden "Peace Park". Das riesige Gebiet (fast 40'000 qkm) ist Heimat von 49 Säugetier-, 265 Vogelarten und berühmt für seine Wildkatzen, wie Löwen, Leoparden und Geparden, und Raubvögeln. Auch wir hatten hier schon viele spezielle und einzigartige Erlebnisse. Für alle Morgenmuffel unter euch, hier heisst es früh aus den Federn steigen und los. Löwen jagen Nachts oder in der frühen Morgenstunden und legen sich nachher schlafen. Da es eh sehr heiss ist, sind die Tiere eher morgens und abends aktiv, und suchen am Tag unter den Bäumen Schutz. Auch für uns geht es immer früh los und sehen eines morgens einen Leoparden, der sich an einer Wasserstelle den Durst gestillt hat. In aller Gemütlichkeit überquert er vor uns die Strasse und legt sich wenige Meter neben der Strasse ins Gras. Was für ein wunderschönes Tier, so elegant und Stolz. Er lässt sich durch uns nicht stören, beginnt seine Fellpflege und lässt sich geduldig fotografieren. Und hier sind wir 2 Autos, die dieses einzigartige Erlebnis geniessen können. Mit unserem "geschulten" Auge sehen wir unterdessen auch viele andere Tiere, wo viele andere Touristen vorbei fahren. Wir entdecken etliche Eulen in den Ästen, kleine Echsen, viele Vögel und vieles mehr. Übrigens dieser Park beherbergt keine Elefanten, da sie zu wenig Nahrung finden würden. Bis jetzt hat sich unser Toyota Corolla keine Blösse gegenüber seinen 4x4 Konkurrenten gegeben, aber heute hat er uns im Stich gelassen. Wobei, viel Schuld trägt er nicht. Wir haben 2 Nächte ganz im Norden vom NP gebucht und merken aber nach wenigen Kilometern, dass wir das wohl nicht schaffen werden. Die Strasse ist die reinste Sandpiste und bereits nach 3 km bleiben wir stecken. Nach etlichen Versuchen wieder rauszukommen, bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten bis jemand kommt und uns rauszieht, oder Hilfe holt. Zurück laufen geht nicht, da es evtl. die Raubkatzen für einmal auf einen Touristen abgesehen haben könnten. Nach anderthalb Stunden kommt schlussendlich das erste Auto vorbei, das aber kein Abschleppseil dabei hat, aber zumindest wird er es den Rangern melden. Kurz darauf kommt aber ein zweites Auto und dieser zieht uns zu einer Stelle, von wo aus wir sicher zurück kommen, ohne nochmals stecken zu bleiben. Selbst Fahrer mit ihren grossen 4x4 Autos sagen uns, dass die Strasse immer schlimmer werde und wir keine Chance mit unserem Corolla hätten. Was letztes Jahr anscheinend ohne Probleme gegangen ist, ist dieses Jahr unmöglich, denn es ist so trocken gewesen, hat viel Sand auf die Strassen geweht und der Untergrund war sehr schlecht. Next Time ....... . Die Strasse vom NP bis nach Upington ist eine der Strassen, die von den Europäischen Autoherstellern immer wieder als Teststrecke genutzt wird. Es sind gute Bedingungen, hat wenig Verkehr und ist kaum besiedelt. Immer wieder kommen uns die getarnten Autos entgegen oder überholen uns im rasantem Tempo. Upington ist auch eine der Ortschaften, die rasant gewachsen ist. Es liegt am Orange River und ideal für Baumwolle und den Früchteanbau. Ein besonderer Leckerbissen sind die vielen Sultaninen, die hier überall sonnengetrocknet werden und herrlich schmecken. Richtig süss .... . Für uns geht es nun langsam der Westküste entlang in Richtung Knysna. Der Westen ist vor allem für seine Wildblumen bekannt, die im Frühling diese karge Landschaft in ein riesiges Blumenmeer verwandeln. Da es bereits letztes Jahr sehr wenig geregnet hat, hätten sie praktisch keine Blumen gehabt. Bei uns steht dieses Spektakel auf jeden Fall auch auf unserer "to do" Liste, denn der Anblick muss gewaltig sein. Südafrikas bekannter Rooibos Tee wächst nur im Gebiet der Cederberge, begünstigt durch den Winterregen, sandigen Boden und reine Luft. Er wird bis zu 2 Meter hoch und sieht aus wie ein gingsterartiger Strauch. Der Tee soll sehr gesund sein und gegen Nervosität, Blutdruck, Schlaflosigkeit usw... helfen. Die Cederberge sind auch ein beliebtes Wandergebiet, dies aber nicht unbedingt im Sommer zu empfehlen. Bei über 30 Grad und mehr ist der Spassfaktor sehr wahrscheinlich etwas eingeschränkter. Lambert's Bay wird in unserem Führer als trister Ort beschrieben. Es ist ein kleines Fischerdorf, mit einem guten Restaurant, einer Vogel Insel, wo eine grosse Kolonie Tölpel und Kap Kormorane nisten und wo es einfach noch gemütlich zu und her geht. Für die Einen ist es trist, aber auf der anderen Seite auf jeden Fall noch das "richtige" Afrika. Paternoster war vor einigen Jahren auch ein gemütliches kleines Fischerdorf und jetzt ist es ein Ferienmekka der Johannesburger und Kapstädter geworden. Es gibt unzählige B&B's, Häuser und Wohnungen zu mieten. Aber die Ortschaft verfügt immer dennoch über Charme, werden doch alle Häuser im gleichen Stil gebaut und sind weiss mit farbigen Dächern. Mein Bericht wird immer länger und länger und ich könnte euch noch so viel erzählen, über diese fantastischen Länder, über die einzigartigen Gegenden, diese Natur, Tierwelt und seine Vielfalt. Aber am besten ist es eh, es selber einmal zu erleben. Wir hoffen nun, dass es mit Südafrika aufwärts geht, seit Präsident Zuma nicht mehr an der Macht ist. Touristen hat es schon viel mehr, vor allem im Gebiet zwischen Kapstadt und Port Elizabeth. Was auf jeden Fall ein gutes Zeichen ist. Wir geniessen noch die letzten Tage, treffen Freunde, die auch in SA umher reisen und freuen uns aber auch wieder nach Hause zu kommen.

Bis Bald. Herzlichst Ruth und Peter

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